Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist ein komplexes Bild, das das Kiefergelenk und die damit verbundenen Strukturen betrifft. Es handelt sich dabei meist nicht nur um ein isoliertes Problem des Kiefers, sondern um eine multifaktorielle Störung. Diese kann sich als Probleme der Spannungsregulation im ganzen Körper ausdrücken.
Daher sind die Symptome von CMD vielfältig und können weit über den Kieferbereich hinausgehen. Dazu gehören:
Schmerzen und Steifigkeit im Kieferbereich, die sich beim Kauen oder Sprechen verstärken können.
Kopfschmerzen, besonders im Bereich der Schläfen, die oft als migräneartig beschrieben werden.
Rückenschmerzen, vom Nacken bis zur Lendenwirbelsäule.
Schwindelgefühle und Gleichgewichtsprobleme, die auf eine Beeinträchtigung des Gleichgewichtssystems zurückzuführen sein können.
Ohrgeräusche
Die Diagnose von CMD kann eine Herausforderung darstellen, da die Symptome vielfältig sind und oft mit anderen Erkrankungen verwechselt werden können. Eine gründliche Anamnese und Untersuchung, oft in Zusammenarbeit mit Zahnärzten oder anderen Spezialisten, ist entscheidend.
Neurozentrierte Physiotherapie: mehr als nur Muskeln
In der Physiotherapie liegt der Fokus oft auf Muskeln und Gelenken. Doch hinter jeder Muskelbewegung steckt mehr als nur physische Kraft – es beginnt mit einem Nervenimpuls. Dieses Konzept ist besonders relevant bei der Behandlung der Craniomandibulären Dysfunktion (CMD), einer Erkrankung, die weit über einfache Muskel- oder Gelenkprobleme hinausgeht.
Die zentrale Rolle des Nervensystems
Der Hirnstamm ist eine entscheidende Durchgangsstation für motorische und sensorische Signale zwischen dem Gehirn und dem Körper. Hier befinden sich die Kerngebiete von zwölf Hirnnerven, die eine Vielzahl von sensorischen und motorischen Funktionen im Gesichts- und Kopfbereich steuern.
Die Bedeutung des Nervus Trigeminus
Besonders wichtig sind die Kerngebiete des Nervus Trigeminus im Hirnstamm. Sie sind verantwortlich für die Sensibilität im Zahn- und Gesichtsbereich und spielen eine entscheidende Rolle bei der motorischen Kontrolle der Kiefermuskulatur. Störungen in diesen Bereichen können zu typischen CMD-Symptomen führen, wie Kieferbeschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel und Ohrgeräuschen.
Mein Ansatz: Über die Muskelspannung hinaus
In der neurozentrierten Physiotherapie betrachten wir CMD nicht nur als eine Störung der Kiefermuskeln, sondern als ein Zusammenspiel von Nerven, Muskeln und Gehirn.
Ziel ist es, die Funktion zwischen Nervensystem und Muskelaktivität wiederherzustellen, um eine effektive und nachhaltige Linderung der CMD-Symptome zu erreichen.
Dies kann durch eine Kombination aus manueller Behandlung sowie neurozentrierten Übungen erreicht werden. Dies beinhaltet u.a. ein Training der Sensorik sowie der Propriozeption im Kiefer-, Rachen- und HWS-Bereich. Gekoppelt an Koordinationsübungen für eine verbesserte Spannungsregulation der Kiefermuskulatur.
Mach's nicht irgendwie. Mach's smart!
Daniel Sturm
Train smart. Reach goals.
Physiotherapeut / Heilpraktiker / Neuroathletik-Trainer
Commentaires